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Ladentheke statt Landtag

Pressemitteilung

Einen Vormittag lang hatte der Cap-Markt inHundsangen eine neue Mitarbeiterin:

Landtagsabgeordnete Dr.Tanja Machalet (SPD) räumte Regale ein, bediente Kunden an der Bäckerei-Theke und bediente die Kasse. Die Praktikumsstelle hatte sie wegen der Besonderheit des Marktes ausgesucht: Zwölf der 19 Mitarbeiter sind Menschen mit Behinderungen, die in dem Supermarkt eine Aufgabe bekommen und durch die Arbeit neues Selbstvertrauen schöpfen können.

Rund 100 Cap-Märkte gibt es inzwischen deutschlandweit, der in Hundsangen ist der einzige in der Trägerschaft des Caritasverbands Westerwald-Rhein-Lahn.

„Großer Respekt vor den Kollegen“, lautet Tanja Machalets Bilanz nach ihrem Kurzpraktikum. „Wenn man an der Kasse sitzt und sich eine Schlange von fünf Kunden bildet, dann bekommt man auch ohne Beeinträchtigungen schon leicht das Flattern“, nennt sie ein Beispiel. Da sei es sehr beeindruckend, wie reibungslos die Menschen mit Behinderungen die Arbeit erledigten.

„Die Leute können eine Menge, wenn man ihnen eine Aufgabe gibt. Sie bekommen das Gefühl gebraucht zu sein und nehmen an der Gesellschaft teil“, ist die Landtagsabgeordnete überzeugt. Deshalb sei die starke Förderung solcher arbeitsmarktnahen Integrationsprojekte in Rheinland-Pfalz in den vergangenen Jahren eine richtige Entscheidung gewesen.

Mit der Entwicklung des seit rund einem dreiviertel Jahr bestehenden Cap-Markts selbst ist Marktleiter Nils Fette zufrieden. „Wir haben viele sehr treue und zufriedene Kunden“, sagt er. Auch den Mitarbeitern mache ihre Aufgabe Spaß. Kein einziger von ihnen habe in die Werkstatt zurück gewollt, in der sie zuvor gearbeitet hatten.

Allerdings könnte es nach Fettes Geschmack noch etwas mehr Andrang sein. Gerade die Familien machten sich lieber zum nächsten Marktzentrum auf den Weg, statt im eigenen Dorf einzukaufen.

Dabei sei im CAP-Markt alles für den Familien-Großeinkauf vorhanden. Er sieht seinen Markt auch als ein Stück Widerstand gegen das Verschwinden von Dienstleistungsangeboten in kleinen Orten. Ähnlich bewertet es auch Tanja Machalet: „Alle jammern, wenn kleine Läden schließen, aber man muss mit dem eigenen Einkaufsverhalten auch dafür sorgen, dass sie bestehen bleiben.“ Sie hoffe, dass mehr Menschen verstehen, dass der Cap-Markt sowohl gut für die Nahversorgung im Ort als auch für Menschen mit Behinderung sei.

Marktleiter Nils Fette vermutet, dass eine gewisse Scheu vor dem Kontakt mit behinderten Mitarbeitern besteht. Dazu bestehe aber kein Grund, wie bisherige Cap-Markt-Kunden bestätigen könnten. „Einfach mal reinschauen und uns kennenlernen“, lädt Fette die Menschen aus Hundsangen und Umgebung ein.

 

Homepage Dr. Tanja Machalet, MdL für den Wahlkreis 6 (Montabaur)