Familien im Fokus.

Ein Chor besteht aus vielen Stimmen, die bemüht sind, im gleichen Takt und in synchroner Tonlage ein gemeinsames Lied zu singen und das klappt nur, wenn alle auf den Taktstock des Dirigenten achten.

Hochbesoldete Wirtschaftsprofessoren auf sicheren Lehrstühlen, gut bezahlte Wirtschaftsjournalisten von „Die Welt“, „Die Zeit“, „Spiegel“ und „Focus“ und auch Moderatoren der Fernsehsender singen gemeinsam das Hohe Lied auf die Fortschrittlichkeit und die Gerechtigkeit, die dem neoliberalen Gedankengut zu eigen ist. Der Dirigent dieses Chores schwingt an Stelle eines Taktstockes überzeugend mit hochdotierten Schecks.

In den letzten Tagen hat der neoliberale Wortführer G. Westerwelle in vollständiger Verkennung der Realität und ohne seine wahlkampfübliche Unverbindlichkeit ein wenig von den Wertevorstellungen dieser FDP preisgegeben. Und was ist dabei heraus gekommen?

Unter dem Deckmantel des Neoliberalismus erkennt man zweifelsfrei und ohne Schwierigkeiten eine Gedankenwelt, die in den Geschichtsbüchern beschrieben, schon als überwunden angesehen wurde:

Neoliberalismus ist Manchesterkapitalismus!

„Wikipedia“: „Mit Manchesterkapitalismus werden die massiven sozialen Schieflagen in der Phase der industriellen Revolution in Großbritannien ab Mitte des 18. Jahrhunderts bezeichnet.“ …

Und zur geschichtlichen Entwicklung heißt es an gleicher Stelle weiter:

„Die Verelendungserscheinungen verschwanden erst nach und nach, als sich die Arbeiter Mindestlöhne, vertragliche Garantien im Krankheitsfall, bei Arbeitsunfällen und bei Arbeitslosigkeit sowie eine Alters- und Invalidenrente erkämpft hatten.“

Wer die Ziele der FDP und das Wirken von Westerwelle, Brüderle & Co mit aufmerksamen Augen verfolgt erkennt, dass Arbeitnehmerrechte weiter verunglimpft und gesetzlich ausgehöhlt werden. Solidarische Selbsthilfeeinrichtungen wie die gesetzliche Krankenversicherung, die gesetzliche Rentenversicherung und die Pflegeversicherung wurden zuerst neoliberal geplündert und sollen nun privatisiert werden, damit die Manchesterkapitalisten, die Millionenbeträge in die Parteikassen von FDP, CDU und CSU einzahlen, auch auf diese Gelder direkten Einfluss nehmen können.

Es ist an der Zeit, mit deutlichen Worten NEIN zu sagen!